An diesem Donnerstagabend hatten wir die seltene Gelegenheit, einen kurzen Einblick in die sächsische Landtags- und Stadtratspolitik zu bekommen. Wir hatten dazu MdL Dierks vom sächsischen Landtag bei uns zu Gast, der uns zunächst allgemein über die Arbeitsweise der Fachausschüsse, des Parlaments sowie der parteiinternen Arbeitsgruppen aufklärte. Anschließend konnten wir Fragen stellen, wobei uns insbesondere Themen wie Wissenschaftspolitik und Innenpolitik interessierten, darüber hinaus aber auch seine persönlichen Erfahrungen als junger Politikeinsteiger. So war uns bisher nicht klar, dass ein Studium der Politikwissenschaft heute nur noch wenig mit der tatsächlichen Politik im Stadtrat bzw. Landtag zu tun hat. Auch aktuelle Themen wie die Dresdner Pegida-Bewegung oder die kommunale Asylpolitik wurden kurz angesprochen.

Auf einige persönliche Anliegen angesprochen, konnte MdL Dierks uns sein Engagement für die Schulsozialarbeit vorstellen. Ziel ist dabei die sozialpädagogische Unterstützung benachteiligter Schüler durch ausgebildete Fachkräfte an möglichst allen Schulen. Durch deren Arbeit soll erreicht werden, sozial bedingte Nachteile in der Schulzeit auszugleichen und den Schülern eine direkte Anlaufstelle vor Ort zu schaffen. Ein weiteres Thema, dem sich Dierks seit einiger Zeit verbunden fühlt, ist es, die negative Wahrnehmung des Patriotismus-Begriffs seinen positiven Möglichkeiten gegenüberzustellen. So betont er, dass insbesondere in einer Zeit, in der Deutschland auf Zuwanderung angewiesen ist – die auch gut und wirtschaftlich notwendig ist – eine eigene Identität, im Sinne eines gesunden Patriotismus, eher hilfreich und förderlich ist für die Integration von Zuwanderern in unser Gesellschafts- und Wertesystem.

Als Vorteile seiner Tätigkeit als MdL und Stadtrat gleichermaßen sieht er, dass er hierdurch auch zwischen kommunaler Ebene und Landesebene vermitteln kann. Sein Arbeitspensum kann er sich dabei zwar selbst einteilen, das bedeutet aber sehr oft auch, dass er mehr arbeitet als in einem klassischen 9-bis-17-Job. Seine Tätigkeit bietet allerdings auch die Möglichkeit, sich mit Themen zu beschäftigen, die einem besonders am Herzen liegen oder aber mit Bürgern zu sprechen und ihnen mit offenen Ohren zur Seite zu stehen, um Probleme gezielt anzupacken und Politik aktiv mitzugestalten.

Dierks studierte European Studies an der Technischen Universität Chemnitz und anschließend  Politikwissenschaft. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Zwickauer Landtags- sowie Bundestagsabgeordneten Carsten Körber tätig. Politisch interessiert, startete er bei der Jungen Union und erarbeitete sich den Landesvorsitz der JU Sachsen & Niederschlesien. Im Mai 2014 wurde Dierks dann in den Stadtrat von Chemnitz gewählt und anschließend im Herbst 2014 als Mitglied des Landtags (MdL) auch in den sächsischen Landtag. Dort bringt er sich insbesondere in den Ausschüssen Soziales sowie dem Wissenschaftsausschuss ein. Gleichzeitig betont er aber immer auch, dass er versucht, die Interessen der Chemnitzer Bürger in die Landespolitik einzubringen. Auf der anderen Seite setzt er sich aber auch für die Vernetzung Sachsens mit Europa ein und insbesondere für die Zusammenarbeit Sachsens – als Grenzregion Deutschlands – mit unseren europäischen Nachbarn. 

Im Anschluss an diesen interessanten Vortrag und die umfassende Fragerunde durften wir unseren Gast noch für kurze Zeit im Kreise der Corona an unserer Kneiptafel zur anschließenden traditionell studentischen Kneipe begrüßen. Auch wenn MdL Dierks uns schon etwas eher verlassen musste, aufgrund terminlicher Verpflichtungen am folgenden Morgen, so freuen wir uns dennoch sehr darüber, dass er sich so viel Zeit für uns genommen hat.

Wir haben unseren Stadtrat Dierks als einen Menschen mit außerordentlich viel Herz für die Probleme der Bürger kennengelernt. Seine aufrichtige Art und der Enthusiasmus für seine tägliche Arbeit haben uns gezeigt, dass es junge, fähige Politiker gibt, welche schon heute die Zukunft unserer Stadt Chemnitz, aber auch unseres Bundeslandes Sachsens aktiv mitgestalten wollen und können.

Wir wünschen ihm auch weiterhin dabei alles Gute.

Michael Hergert, vlg. Apu Z!