Mehrfarbenkneipe Tharandt

Nach jahrelanger Abstinenz ist es den Mittweidaer Fidenten endlich im Jahre 2014 gelungen, Kontakt zur Forstakademischen Jagdcorporation Cervidia zu Tharandt aufzunehmen. So manchem Alten Herren und auch einigen Aktiven mag es noch bekannt vorkommen. Rauschende Kneipen, die semesterweise zwischen der FAJC Cervidia zu Tharandt im WJSC, der B! Fidentia Mittweida im BDIC und MSC und der StV Teutonia zu Chemnitz und Gummersbach im BDIC wechselten. Nun sollte sie endlich wieder auferstehen, die gepflegte Tradition. Zum späten Samstagnachmittag, am 7. Juni 2014, bei einer Gluthitze jenseits der 30°C starteten zehn Chemnitzer vom Teutonenkeller aus die einstündige Fahrt in Richtung des Tharandter Forstes. Dort angekommen, nicht ohne mehr oder weniger glücklich am Starenkasten vorbeizukommen, wurden die Chemnitzer sofort mit Bratwurst und Gerstensaft begrüßt.
Nichtsdestotrotz oder auch genau deswegen wurde 19.30 ct die erste Dreifarbenkneipe in Tharandt seit vier Jahren angeschlagen. Traditionell schlagen die Forstakademiker nicht mit den uns bekannten Schlägern sondern mit brachial anmutenden Jagdmessern, ein Jagdhorn leitet die Kneipe ein und neben Studentenliedern erklingen waidmännische Gesänge. Jedes Mitglied der FAJC Cervidia ist darüber hinaus im Besitz eines Jagdscheines. Auch zwei weitere Jagdkorporierte vom Corps Hubertia zu Leipzig im WJSC hatten sich in der Kneiprunde eingefunden. Im Rahmen des Officiums fand eine Burschung der Cervidia sowie die Verleihung eines Bierzipfels unter den Fidenten statt. Nachdem die erste Chargenrunde vollendet war, das Officium zog sich mittlerweile einige Zeit, stand die Corona unter der Leitung des X Erik Michael, vlg. Alchemist unserer Teutonia und als Contra Phlegmaticus der Fidentia. Hier bahnte sich noch eine Fuchsung an. Unsere Teutonia sollte Zuwachs bekommen. Nachdem über den Biernamen beraten wurde, erhielt Julien Aurich, der bereits seit einiger Zeit ein gern gesehener Gast an unseren Veranstaltungen war, seinen Bierspitz und das Band des krassen Fuchses. Er hört nun auf den Namen Legolas. Legolas ist der Bogenschütze aus dem Buch ‚Herr der Ringe‘, mit welchem er einige Eigenschaften und die Passion für das  Bogenschießen teilt. Nun war es auch langsam an der Zeit den selbst gekelterten Wein von Christian Fäth, vlg. Woi, den wir als Gastgeschenk für die Tharandter mitgenommen haben, zu übergeben.
 
Ein besonderes Ereignis seitens der Tharandter Cerviden, welches nun folgte, war die Namenweihe eines ihrer Fuchsen. Dieser sollte von nun an auf den Namen ‚Gaucho‘ hören. Hintergrund dafür war sein Auslandsauftenthalt in Argentinien und die Begeisterung für die Jagd mit Lasso, welche er in dem südamerikanischen Land (mehr als eine Art Sportwettkampf) kennengelernt hatte. So sollte er anschließend zeigen, dass er diesen Rufnamen auch wirklich verdiente und demonstrierte uns das, indem er unsere beiden Füchse mühelos mit einem Stromkabel-Lasso auf dem Vorplatz des Cerviden-Hauses einfing und gleichzeitig weihte er uns in den richtigen Umgang mit einem Lasso ein. Nach dieser kurzen Abkühlung an der frischen Luft, ging es für die Corona wieder zurück an die gut gefüllte Kneiptafel.
 
Die Zeit galloppierte quasi an uns vorbei und so war es an der Zeit die Ämter abermals weiterzureichen. Den X stellte Turris von der Fidentia, das Contra war Florian Polster, vlg. Juri von unserer Teutonia. Auch die Fidenten hatten einen Interessenten, einen sogenannten Spähfuchs mitgebracht, der nach Fidentenmanier noch sein Fuchsenband erhielt. Endlich war es auch an der Zeit für den Mitternachtsschrei, den der Fidente Candy voller Inbrunst zelebrierte. Einige Zeit später, es war schon nach ein Uhr, schlug die ursprüngliche Chargia der Cervidia die Kneipe in die Urfidelitas zurück. Im darauffolgenden Stammtisch wurde noch das letzte übrige Grillgut vernichtet und die ersten Gäste verabschiedet. So traten dann auch bald die Teutonen den Heimweg nach Chemnitz an. Ein herrlicher Kneipabend war vorbei und wird den Teilnehmern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Hoch auf die Dreifarbenkneipe!


von Christian Scheibe, vlg. Blubb Z!

Ort: Pienner Straße (Roßmäsler Bau), Tharandt

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